Christian Ude

Immer noch „gläubig aufwärts“?

Von am 2. Oktober 2015

Gerade in Krisenzeiten hätte man gerne Autoritäten, zu denen man vertrauensvoll aufsehen kann. Aber wer sollte das sein? Die Großmächte, die jetzt endlich dem Krieg in Syrien Einhalt gebieten wollen, konnten kaum Vertrauen anhäufen: Die USA haben völkerrechtswidrig den Terrorbanden des „Islamischen Staates“ den Weg freigebombt – und Russland will einen Tyrannen retten, der das eigene Land bombardiert hat.
Also nichts wie weg in die Welt des Sports? Die FIFA des Sepp Blatter versinkt im Korruptionssumpf, und der UEFA-Präsident kann den Dreck an seinem Stecken auch nicht mehr verbergen.
Bleibt unser ganzer Stolz, die deutsche Wertarbeit mit Wirtschaftskapitänen auf Erfolgskurs. Da schlug der VW-Skandal ein wie ein Blitz, das Haus brennt lichterloh. Dabei sagt doch unser bayerisches Sprichwort, wir sollten „gläubig aufwärts“ blicken. Damit ist aber nur der Himmel gemeint! Und nicht die Situation auf der Erde, wo offenbar oft die Scham- und skrupellosesten an den Hebeln der Macht sitzen. Also: Kritisch bleiben, Konsequenzen ziehen, Kontrollen verbessern, der Macht- und Geldgier Riegel vorschieben. Und keine neuen Autoritäten suchen, denen man blind vertrauen kann – das sollte man nie tun. Aber auch nicht alle über einen Leisten hauen, denn um Falsche in die Wüste zu schicken, braucht man Richtige, die sie ablösen können!

Kolumne: Der Rote Radler
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