Christian Ude

Kultur am Stadtrand

Von am 10. Juli 2015

Am Wochenende ist es wieder so weit: Klassik am Odeonsplatz. Ein Musikerlebnis unter freiem Himmel, zwischen Theatiner-Kirche, Feldherrnhalle und Residenz. Ein Traum. Aber grandiose Kultur ist nicht nur im Herzen der Stadt zu erleben, sondern auch am Stadtrand, wo es kaum jemand vermutet. Im Norden zum Beispiel, in Freimann. Ja wirklich: im ehemaligen Eisenbahnerviertel Freimann. Von der Innenstadt aus führt einer der schönsten Radwege Münchens zu diesem Ort: Der Radweg durch den Englischen Garten, vom Haus der Kunst bis zum Aumeister.

Das ehemalige Kino in der Floriansmühlstraße ist nicht – wie so oft – ein Supermarkt oder eine Filiale oder eine Kneipe geworden, sondern ein Theater. Kulturliebhaber haben die Immobilie erworben, mit viel bürgerschaftlichem Engagement stilgerecht ausgebaut und dauerhaft für den Theaterbetrieb gesichert. Schon dies imponiert mir. Aber erst das Theater! Sozialkritisch ohne erhobenen Zeigerfinger, aktuell mit vielen neuen Stücken, voller Phantasie, wie man sie heutzutage nur selten auf der Bühne sieht. Das „Metropoltheater“ ist nicht nur meistens ausverkauft, sondern bekommt auch beste Kritiken und räumt bei den bayerischen Theatertagen die höchsten Preise ab.

Gleich in der Nachbarschaft entwickelt sich immer mehr kulturelles Leben in der „Mohr-Villa“ und ihrem riesigen Park mit herrlichem Baumbestand.  Die Stadt hat diese Idylle gerettet und ermöglicht eine soziale und kulturelle Nutzung. Der „Kulturstadtteil Freimann“ kann stolz sein!

Kolumne: Der Rote Radler
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