Christian Ude

Stadt für Kleine ganz groß!

Von am 14. August 2014

Einfach durch den Englischen Garten bis zum Aumeister radeln und dann links nach Westen abbiegen – schon ist man da, angekommen bei der riesengroßen Zenith-Halle. Normalerweise ein Ort für Rock und Pop – derzeit aber ein gigantisches Kinderparadies. Bis einschließlich Freitag noch können die Zwergerl dort selber ausprobieren, wie eine Stadt funktioniert: In „Mini-München“.

Da sollte man sich zuerst einmal am Morgen im Arbeitsamt einen coolen Job besorgen. Dann kann man in einem Handwerksbetrieb Geräte löten, an der Uni Vorlesungen hören oder vor Gericht herumstreiten, zwischendurch in einer Geschäftsstraße shoppen gehen oder als Taxifahrer Kundschaft im Holzkarren herumkutschieren. Man kann aber auch im Nachbarzelt im „Wirtshaus zur fetten Sau“ einkehren. Besonders reizvoll ist es, an der Kinderzeitung oder dem Radioprogramm mitzuwirken.

Mein Weg führt aber zuerst ins Rathaus, wo gerade die Wahl des neuen Stadtrats ansteht. Die Bürgerversammlung möchte mich nach 20 Jahren der Schirmherrschaft mal richtig ausfragen. Was mir eigentlich an Mini-München gut gefällt? Dumme Frage! Alles natürlich. Sagt so ein Knirps doch tatsächlich: „Es gibt keine dummen Fragen! Nur dumme Antworten!“ Richtig, das hätte ich fast vergessen: Das Selbstbewusstsein, das sich die Kinder hier spielerisch zulegen, gefällt mir auch besonders gut.

Der Kleine von der Online-Redaktion, die sich rund um eine Gruppe von Computern versammelt hat, erklärt mir gönnerhaft, wie man den aktuellen Beitrag, den er gerade verfasst hat, unverzüglich online stellt, was außerordentlich wichtig sei: „Morgen interessiert das keinen Menschen mehr, dass Du gestern hier warst!“ Ich schlucke betreten: In unserer Schülerzeitung waren wir noch stolz, wenn wir mit der letzten Ausgabe dem Schuljahresende zuvor gekommen waren. Wirklich ein toller Ort zum Lernen – auch für erwachsene Zaungäste!

Kolumne: Der Rote Radler
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