Christian Ude

S-Bahn missachtet alle Vorhersagen

Von am 5. Februar 2015

Selbst die hartgesottenen Umweltschützer, die schon vor Jahren ganz genau wussten, dass wir nie mehr Schnee in den bayerischen Alpen erleben werden und deshalb dem Wintersport Adieu sagen müssen, haben in Tagen wie diesen keinen Bock, auf ihren Drahtesel zu steigen und mitten in München mit den Schneehügeln auf dem Radweg zu kämpfen. Da steigt man um – und muss sich gleich wieder ärgern: Nicht nur Petrus missachtet alle Vorhersagen, auch die S-Bahn nimmt sich das heraus.

BILD hat es gestern plastisch beschrieben: Bahnhöfe werden zu Wartehallen, Fahrgästezu Furien. Leider wahr. Dabei muss man schon zugeben: Es wird immer wieder mal und überall Schneeverwehungen auf offener Strecke geben, technische Pannen und Unglücksfälle. Was nervt, ist die zunehmende Häufigkeit und Dauer. Und dass kein Lichtam Ende des Tunnels zu sehen ist: Solange es nur eine Röhre für das gesamte S-Bahn-System gibt, ist keine Entspannung, keine Entwarnung zu erwarten. Jeder Störfall trifft gleich alle.

Deshalb ist es allerhöchste Eisenbahn für den zweiten Tunnel! Versprochen wurde er vonder Staatsregierung schon 1995. Das ist jetzt 20 Jahre her. Der Unmut wächst. Man kann nicht hunderttausenden Pendlern zurufen: „Fahrt doch Rad!“ Schon gar nicht bei so einem Wetter.

Kolumne: Der Rote Radler
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